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Mit voller Begeisterung stellen wir heut vor: Leopold, der blaue, einäugige Shar Pei. Er erzählt euch ausführlich, wie abenteuerlich sein Leben war. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, was er braucht und was schief gelaufen ist. Wir finden: Sowohl für Hundeanfänger, aber auch für langwierige Hundehalter eine lesenswerte Lebensgeschichte. Sie zeigt, was doch alles in einem kurzen Hundeleben passieren kann und in wie weit wir für unsere Lieblinge die Dinge zum Guten wenden können!
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Stell dich bitte kurz vor:

Mein Name ist Leopold, also Herr Leopold oder einfach Pöldchen. Ich bin ein blauer Shar Pei von sechs Jahren. Man sagt mir nach, ich sei eine Mischung aus Forrest Gump und Kaspar Hauser, aber ich denke, in mir steckt noch viel mehr.
Ich bin ein Charmeur, der alles und jeden mit Leichtigkeit um den Finger wickeln kann. Das ist sehr einfach, denn meine Sanftheit bezaubert alle. Ich bin eher der introvertierte Typ, aber im Grunde auch ein riesen Clown, der rumalbern kann wie niemand sonst, aber das zeige ich nicht jedem. So sehen mich nur Menschen, die es geschafft haben, sich etwas von meinem Herzen zu erobern. Und wer da drin ist, der bleibt da auch, denn ich bin sehr treu. Ich hab meine Personen, die ich liebe, und zu dem Rest bin ich höflich, aber doch eher distanzierter.
Wie war dein Leben vor deinem jetzigen Frauchen/Herrchen?
Der kleine Leopold lernt nicht viel
Mein Leben gleicht einem langen Abenteuer, und ich habe schon viel erlebt. Soweit ich mich erinnere, wurde ich in Ungarn bei einer lieben Züchterin geboren. Dort lebte ich mit den anderen Hunden auf ihrem Gelände mehr oder weniger im Nirgendwo und hab nicht viel von der Welt, die draußen ist, mitbekommen. Das ist der Grund warum ich so unsicher bin. Ich hab eben sehr viel verpasst. Aber ich war zufrieden, ich kannte es nicht anders.
Eines Tages sagte man mir, ich sei ausgewählt wurden, um eine wichtige Stelle anzutreten. Ich packte also mein kleines Köfferchen und machte mich im zarten Alter von sieben Monaten auf nach Deutschland zu meinem neuen Zuhause. Ich lebte nun in einem kleineren Rudel und sollte ein Deckrüde werden, wenn ich alt genug wäre. Wir, Hunde dort, liefen eher nebenbei. Wir kamen täglich raus, aber viel gelernt hab ich auch dort nicht. Das war auch nicht nötig, man stellte ja weiterhin keine Anforderungen .
Der erste Umzug

Ich war stolz, dass man mich ausgesucht hatte für diese wichtige Aufgabe, und ich kann berichten, dass ich ein stolzer Papa von drei Würfen geworden bin. Ich lebte dort bis zu meinem zweiten Lebensjahr. Ich weiß nicht genau, was der Grund war, warum ich gehen musste. Die Geschichten, die erzählt werden, sind sehr unterschiedlich. Aber am Ende ist es egal. Eines Tages kam eine Frau und holte mich ab. Ich war verwirrt, und verstand nicht genau, warum ich mitgehen sollte. Aber ich wollte freundlich sein. Es stellte sich nun heraus, dass ich eine Wohngemeinschaft mit ihr und einer netten Doggendame bilden sollte.
Leopold wird mit der Wirklichkeit konfrontiert
Ich tat mein bestes, immerhin war ich nun der Mann im Haus und wollte alle beschützen, aber es gestaltete sich schwierig. Auf einmal fiel auf, dass ich keine Ahnung vom richtigen Leben hatte. An der Leine gehen konnte ich nicht wirklich, Sitz und Platz waren ebenso Fremdwörter. Und die Welt, in der ich nun lebte, war wirklich fremd – so viele Autos und Menschen und andere Hunde. Ich hatte nie Kontakt zu fremden Hunden gehabt, und ich konnte sie nicht einordnen. Ich tobte also rum und bellte und ich zwickte in sie hinein, wenn sie mir zu nahe kamen, aber das war wohl richtig, denn sie gingen und ließen mich in Ruhe. (Meine jetzige Lebensgefährtin versucht mir immer zu sagen, die gehen auch so, aber so ganz bin ich nicht überzeugt.) Die Doggendame war so nett und stand mir solidarisch bei und tobte einfach mit mir, eventuell hätte sie mir einen anderen Weg zeigen können, aber ich denke dazu war sie einfach zu lieb.
Wieso Leopold wieder umziehen muss…
Ich hatte Stress. Ich nahm ab, ich benahm mich auch im Haus nicht gut, und es waren alle unglücklich. Es wurde klar, dass ich weiterziehen musste. Im Grunde wollte ich nicht weg, aber so ging es nicht weiter. Alle waren unglücklich. Soviel ich weiß, schrieb mein Frauchen damals auch viel mit der Züchterin, von der sie mich abgeholt hatte, aber so richtig geholfen hat es nicht. Ich blieb dort nur ein paar Monate, denn ich hatte mein Frauchen sehr lieb gewonnen und nochmal umziehen wollte ich auch nicht wirklich, aber es gab wohl keinen anderen Ausweg. Also wurde ich gegen meinen Willen wieder mein Köfferchen gepackt und ich wartete, was nun passierte.
Wie bist du zu deinem Frauchen/Herrchen gekommen?
Leopolds Internetanzeige nach der „einzig wahren Liebe“
Meine jetzige Lebensgefährtin hat mich tatsächlich auf einem Verkaufsportal gefunden. Sie guckte dort rein, weil Ihre alte Hündin nicht mehr lange zu leben hatte und sie einfach mal gucken wollte, was es für Hunde gibt, ob sie etwas nicht auf dem Schirm hatte, oder ob sie eine Rasse sieht, an die sie nicht gedacht hat. Sie wollte sich einfach mal nen Überblick verschaffen. Dann sah sie mich. Sie hat mir gesagt, ihr war sofort klar, wer ich bin. Denn sie hatte schon von mir gehört, so ein schicker blauer Shar Pei läuft eben nicht überall rum. Und sofort schrieb meine jetzige Lebensgefährtin mein damaliges Frauchen an und fragte nach, was passiert sei. Ich sei ja immerhin der Traumhund in der Traumfarbe gewesen, und ob sie helfen könne.
Die Wahrheit führt zur erfolgreichen Vermittlung
Mein damaliges Frauchen erzählte dann meine Geschichte, sie beschönigte nichts. Auch meine negativen Seiten wurden besprochen, damit ich, wenn ich mein Zuhause nochmal wechsele, bei jemanden bin, der weiß, was auf ihn zukommt. Damit derjenige weiß, dass ich nie ganz normal sein kann. Sie suchte jemanden mit Geduld und Wissen. Naja, man einigte sich, dass ich einziehen durfte, nachdem die Hündin eingeschläfert wurde (denn sie war sehr alt und krank).

„Blinddate“ mit dem endgültigen Zuhause
Man verabredete sich aber eine Woche vorher, damit ich mich präsentieren konnte und man entscheiden kann, ob wir zusammen passen. Was soll ich sagen, ich sah die Frau und sie war mir egal. Dennoch war ich freundlich und distanziert. Wir fuhren alle zusammen im Auto weg, und mein Frauchen stieg aus. Ich jammerte rum, damit die fremde Frau direkt sehen kann, wie treu ich bin und dass mich so ein fremder Mensch gar nicht interessiert. Aber sie überraschte mich, sie blieb bei mir im Auto und sprach mich freundlich an. Sie drängte sich nicht auf, sie wollte mich nicht mal anfassen, sie sagte einfach nur „Hallo“. Ich wollte nicht unhöflich sein, und hörte auf zu jammern und steckte mal meine Nase in ihre Richtung aus.
Shar Pei: nicht bellfreudig & fremdenscheu
Sie hielt mir die Hand hin, aber sie machte keine Anstalten mich anzufassen. Ich fand das nett, sie drängte sich nicht auf. Dann kam mein Frauchen wieder und alles war OK. Ich benahm mich im Auto sehr still und vorbildlich und die fremde Frau fragte, ob ich immer so still sei. Mein Frauchen sagte im Auto: „Immer.“ Ich sah die fremde Frau in dieser Woche mehrfach. Sie stellte Fragen, und sie guckte zu, wie mein Frauchen mit mir arbeitete und wie sie reagierte, wenn ich ausrastete. Aber niemals bedrängte sie mich.
Unverhofft kommt oft
Dann ging alles sehr schnell. Der Tierarzt verweigerte die Einschläferung der alten Hündin und mein Frauchen musste dringend beruflich weg. Alle waren ratlos. Ob es gut gehen kann, wenn ich zu der alten kranken Hündin kam, wo ich doch draußen so ein Theater machte? Die fremde Frau sagte einfach, ich hab gesagt er darf einziehen, und dann darf er das auch.
Zeit rast – Kennenlernen des Ersthundes
Ich erinner mich noch genau an das Treffen, die alte Hündin stand hinterm Auto, und man machte den Kofferraum auf. Mein Frauchen fragte nochmal nach, ob es OK ist, wenn sie mich rausließ. Aber die fremde Frau schaute auf ihre Hündin, die vollkommen entspannt da stand und sagte: „Ja, sie wird es schaffen.“ Also dann feuer frei.
Ich sprang raus und wollte der Hündin sofort ins Ohr beißen. Aber die stand nur da, zog eine Lefze hoch und machte sich steif. Sofort verstand ich, mit der ist nicht gut Kirschen essen, also am besten so tun, als ob nichts geschehen sei und 5 Meter Abstand halten… Nicht mal in Ihre Nähe kommen zum Schnüffeln. Einfach ignorieren und mein Ding machen. Da standen nun mein Frauchen und die fremde Frau und sagten nur: „Das ging aber schnell.“ „Also ein kleiner Bluffer ist er.“ Wir machten einen kleinen Spaziergang und, es blieb dabei. Ich sollte nach 5 Monaten wieder mal umziehen, zu dieser fremden Frau und der alten Hündin.
Ein Pei testet nun mal aus
Am nächsten Morgen wurde ich früh ins Auto gepackt und zu meinem neuen Zuhause gebracht. Mein Frauchen weinte und es fiel ihr schwer, aber sie musste sich trennen und konnte auch nicht lange bleiben, weil ihr Arbeitstermin rief. Die fremde Frau, die nun meine neue Lebensgefährtin werden sollte, übernahm die Leine. Sie sagte zu mir, dass wir nun mal eine kleine Runde gehen, damit ich entspannen kann, denn ich war doch sehr aufgeregt. Sie ging zwei Meter und ich blieb stehen, so leicht wollte ich es ihr nicht machen. Ich wollte zu meinem Frauchen. Mein Frauchen ging noch etwas mit und gab der fremden Frau Leckerchen. Sie gab mir eins, das ich sehr vorsichtig nahm. Die Frau war verwundert, denn so sanft kannte sie das von Hunden nicht.
Naja, wir gingen dann weiter und mein Frauchen blieb zurück. Immer wenn ich stehen blieb, wurde ich mit etwas Leckerem weiter gelockt, bis ich mich wieder bewegte. So gingen wir also eine kleine Runde, bei der ich mich immer mehr entspannte, soweit das möglich in einer fremden Umgebung mit einem fast fremden Menschen war.
Einzug ins neue Heim – bockiger als ein Esel
Und dann stellt euch vor, kamen wir vor einem Haus an und die Frau wollte, dass ich da rein gehe. „Niemals!“, sag ich euch. Mir war klar, wenn ich durch diese Tür trete, komme ich nicht mehr zurück zu meinem Frauchen. Ich spielte den Esel und bockte rum. Ich machte der Frau direkt klar, so einfach hat sie es nicht mit mir. Aber sie blieb ruhig. Sie kam wieder raus, ging mit mir die Straße rauf und runter und wieder zu der Tür, und wieder rauf und runter. Sie verlangte gar nicht mehr von mir durch diese Tür zu gehen. Irgendwann ging sie doch durch und ich folgte ihr skeptisch.
Bei Hundezusammenführung hilft ein souveräner Hund
Dann die Überraschung – wir gingen einen langen Flur und betraten eine neue Wohnung. Und – oh Schreck – da lag die alte Hündin, die mich am Vortag so beeindruckt hatte. Ich dachte mir, es sei besser, nett zu sein. Aber die Hündin stand nur auf und kam zu mir. Sie meckerte nicht. Die fremde Frau leinte auch sie an, und wir gingen sofort wieder raus. Ich war sehr überrascht, die Hündin war sehr nett, sie ignorierte mich und machte ihr Ding. Sie schnüffelte lange und ließ sich von mir nicht stören. Ich schaute mir das ganz genau an, denn ich war immer der Typ „Schnüffeln und stehen bleiben so kurz wie nötig zu halten“.
Neu ist nicht gleich alt

Dann gingen wir wieder ins Haus, und diesmal zögerte ich nicht. Anscheinend sollte das mein neues Zuhause werden. Nachts kam dann der große Schock. Aus einer Ecke kroch ein Kater und schaute mich missmutig an. Ich blieb ruhig und hielt Abstand. Während der Kater Kekse bekam, um ihm zu zeigen, dass es OK ist, wenn ich da bin und er draußen ist. Ich wollte ihn kurz begrüßen und steckte meine Nase in seine Richtung. Er motzte mich an und ich wich zurück.
In diesem Haus wohnten anscheinend nur Menschen und Tiere, die sich nicht von mir beeindrucken lassen wollten und mir einen Platz hinter allen einräumten. Wie es aussah, war ich hier nicht der Herr im Haus, sondern von mir wurde nur verlangt, dass ich mich entspanne und mein Leben genieße und den anderen vertraue: Sie regeln das. Allerdings hab ich das noch nicht ganz drauf und verfalle immer mal wieder in meine schlechten Angewohnheiten. Ich kann aber stolz berichten, dass in meinem jetzigen Zuhause nicht halb so viele Probleme aufgetreten sind, wie bei meinem Frauchen davor.
Wie sieht dein Alltag und Leben aus?
Einige der Regeln im neuen Zuhause
Mein Leben hat sich nun sehr verändert. Hier wird darauf geachtet, dass ich viel Ruhe habe und nicht ständig gestresst bin. Man hat mir soviel beigebracht, wie es ging, und ich entwickel mich immer noch sehr langsam weiter. Ich darf im Bett schlafen, was ich sehr genieße. Aber es ist klar, dass ich rutschen muss oder raus fliege, wenn ich mich breit machen würde oder wenn ich einfach meckern würde, weil jemand ins Bett will. Morgens nach dem Aufstehen warte ich dann brav an der Treppe, dass man mir sagt, dass ich runter gehen darf. Dann gehen wir spazieren.
Leopolds Vorliebe = Spazieren & Modeln
Ich gehe sehr gerne spazieren, es sei denn es ist nass und der Weg schlammig. Denn ich mag keinen Dreck. Und Frost mag ich auch nicht. Bei Hitze mag ich erst recht nicht. Mittlerweile gehe ich sehr entspannt durchs Dorf oder auch mal über eine Brücke, die über eine Autobahn führt. Morgens bei der Runde werden dann oft Fotos gemacht.
Ich liebe es zu posieren. Wir haben das am Anfang sehr viel geübt. Still sitzen, wobei ich erstmal Sitzen auf Kommando lernen musste. Dann wurde es schwieriger. Manchmal besonders hinstellen oder eine freie Pose finden. Meistens stelle ich mich mit den Vorderpfoten auf nen Baumstamm und lache einfach in die Kamera. Ich warte immer noch auf die Einladung zu Germanys Next Top Dog. Dann geht es nach Hause.
Hundefreizeit eines nicht 100% verträglichen Hundes
Meistens darf ich dann im Garten etwas laufen, da ich draußen nur ganz selten ohne Leine rennen darf. Es ist eben immer die Gefahr, dass ich einen anderen Hund sehe und doch loslege und rein beiße. (Ich versuche mich ja zu bessern, denn ich weiß meine Lebensgefährtin wird dann sauer.) Oft darf ich dann noch Leckerchen im Garten suchen, und dann ist es Zeit zum Mittagsschlaf. Am Nachmittag machen wir uns nochmal auf und erkunden wieder den Wald.
Abendbeschäftigung – auch mit Kater
Wenn wir wieder zuhause sind, ist dann Essen angesagt und wieder Pause. Kurz vor dem Bett gehen wir nochmal raus und dann warte ich schon brav im Flur. Denn ich gehe niemals die Treppe rauf oder runter, wenn man es mir nicht sagt. Aber sobald ich oben bin, schlägt meine Stunde. Der Kater und ich fangen an zu toben und uns zu jagen. Er versteckt sich und lauert mir auf. Ich renne dann immer ganz schnell weg und springe aufs Bett und hüpfe rum. Der Kater rennt dann unters Bett, und ich schaue, ob ich ihn von oben sehe. Meistens überlistet er mich aber und beißt mir von hinten ins Bein. Ich springe vom Bett und renne im Zimmer ganz doll rum. Dann springe ich und freue mich.
An anderen Abenden spielt dann mein Frauchen mit mir und meinem besten Stofftierfreund, dem Erdmännchen. Ich wurde schon ein paar mal gefragt, warum ich nicht auch tagsüber oder draußen mit dem Erdmännchen spiele, aber ich will das nicht. Das ist für mich meine Abendroutine, und die wird eingehalten.
Abweichung vom Alltag – ja oder nein?
Manchmal kommt die Mutter meiner Lebensgefährtin vorbei, und sie bringt mir immer leckeren Käse mit. Große Ausflüge mache ich eher selten, ich fahr zwar prima Auto, aber ich tue mich mit allem Neuen sehr schwer.
Wir waren dieses Jahr das erste Mal in einem Tierpark. Das war sehr aufregend. Zuerst bekam ich eine Ansage, dass ich nicht an den Zaun springen und die Tiere jagen und erschrecken darf. Danach hab ich mich einfach vor die Zäune gestellt und meine Nase in die Luft gehalten. Das ging auch gut.
Weil der Pei sehr eigen sein kann
Wir haben auch eine neue Nachbarin bekommen. Die mag ich auch besonders gern. Sie hat sich mittlerweile auch einen Platz in meinem Herzen erobert. Ich mag sie sogar so gerne, dass ich das erste mal seit fast drei Jahren mit ihr mitgegangen bin. Normal gehe ich nicht ohne meine Lebensgefährtin raus. Ich hab einfach große Angst, dass mich jemand wieder mitnimmt und ich wieder weg muss. Ich geh nicht mal mit Familienangehörigen, da kann ich sehr eigen sein.
Im Sommer bin ich viel im Garten. Wenn meine Lebensgefährtin raus geht, bleibe ich auch gerne mal alleine. Ich lege mich dann immer auf die Couch und denke mir, dass merkt keiner. Aber meine Lebensgefährtin hat es rausbekommen und sie ist sauer. Nicht weil ich auf der Couch liege, sondern nur, weil ich nur dann da liege, wenn sie nicht dabei ist. Ich bin kein Hund fürs enge Kuscheln. Wenn sie auf der Couch sitzt, liege ich lieber in meinem Sessel und döse, bis wir wieder was machen.
Kann man mit einem Shar Pei trainieren?

Ich bin drinnen eh sehr unauffällig. wer mich drinnen erlebt, kann sich gar nicht vorstellen, dass ich überhaupt Probleme machen kann. So langweilig sich das ganze auch anhört, für mich ist es das beste in festen Routinen zu leben. Ich freue mich natürlich, wenn wir kleine Ausflüge machen oder meine Lebensgefährtin mit mir trainiert.
Sie läßt sich immer neue Dinge einfallen, um vielleicht doch noch etwas zu finden, wodrin ich ein Weltmeister bin. Sei es apportieren (ja ich kann den Beutel bringen, aber ich bringe ihn zu einen Ort nicht zu einer Person). Wir haben auch mit ZOS angefangen. Allerdings bin ich da manchmal doch sehr übermotiviert und vergesse das ich durch sitzen anzeigen soll, nehme dann dass gesuchte Objekt in den Mund und spiele damit rum. Und ja, Gehorsamkeitstraining machen wir auch immer wieder. Ich führe nun ein schönes entspanntes Leben, wo ich zwar gefordert werde, aber man nie vergisst, dass ich Grenzen habe.
Was beeinflusst dein Leben am meisten?
Die Einschränkung durch den Deprivationsschaden
Womit wir bei meinen Problemen sind. Wie gesagt, ich hab in meiner Prägephase nicht soviel erlebt und habe deshalb etwas, was man Deprivationssyndrom nennt. Bei mir ist es nicht so schlimm, wie bei manch anderen Artgenossen, die nur in einem dunklen Verschlag aufgewachsen sind. Aber mir fehlen einige Einflüsse. Draußen komme ich kaum klar, und ich kann nicht wirklich generalisieren. Sobald mein Wassernapf zwei Meter weiter steht, bin ich schon verwirrt und brauche lange, um mich daran zu gewöhnen.
Wieso Leopold ein Pirat ist…
Zudem bin ich ein Piraten-Pei. Ich habe primäre Linsenluxation und ein primäres Glaukom. Außerdem hatte ich an beiden Augen ein Entropium, welches aber schon operiert wurde. Durch die Luxation hab ich dann ein Auge verloren. Das war nicht so schlimm, denn ich war da eh blind, und es hatte mir sehr weh getan.
Zur Zeit bekomme ich fünfmal täglich Augentropfen, was ich nicht so lustig finde. Ich benehme mich zwar relativ gut. Aber freiwillig komme ich nicht, und ich kneife mein Auge zu. Das dauert mir alles schon zu lange. Ich sehe auch auf diesem Auge immer schlechter. Je nachdem wie meine Linse gerade gerutscht ist, sehe ich mal besser oder fast gar nicht.
Die Pflege einer Linsenluxation
Im Grunde richtet sich gerade alles nach diesen Tropfen. Meine Lebensgefährtin hat Angst, dass mir was passiert, wenn die Tropfen zu spät kommen. Da immer die Gefahr besteht, dass sich meine Pupille öffnet und die Linse durchrutscht. Das würde innerhalb von Stunden zur Erblindung führen. Sie und ich grübeln auch, wie es dann sein wird.
Ob ich dann draußen wieder unsicherer bin, weil ich die Dinge gar nicht mehr sehe? Oder ob ich es schaffe, mich komplett auf sie zu verlassen und ihr blind zu vertrauen? Wir üben schon fleißig neue Kommandos, denn ich glaube im neuen Jahr steht dann die Entfernung des anderen Auges an. Das verstehe ich, denn auf Dauer ist es für uns alle sehr nervenaufreibend und anstrengend. Eine Heilung gibt es nicht. Also hab ich nichts dagegen, wenn das Auge raus kommt. Dann weiß ich nämlich, dass ich da nie mehr Schmerzen hab, und ich muss auch die doofen Tropfen nicht mehr bekommen.

Balance von Regeln und Augezudrücken
Die Lebenseinstellung von meiner Lebensgefährtin ist eigentlich entspannt. Ich darf Hund sein. Ich bin zwar ein kleiner verwöhnter Prinz und bekomme ständig Geschenke, aber sie verlangt auch dafür einiges. Sie sagt immer, wer Freiheiten will, muss sie sich verdienen. Und da ist sie sehr hart. Ich gehorche nicht und andere Hunde sind immer noch schwierig, also bleib ich an der Leine.
Allerdings läuft es doch locker ab. Im Haus und im Garten hab ich jede Freiheit. Da wird auch mal weggeguckt, wenn mir die Nachbarin was Leckeres zusteckt. Ich mag es, denn wir haben hier eine gute Balance gefunden. Von allem ein bisschen, aber eben in Maßen. Ich danke es ihr, indem ich mich immer mehr auf alles einlasse. Ich kann nun auch im Dorf spazieren, wenn ein Rasenmäher neben mir dröhnt, ohne Panik zu bekommen. Ich kann auch nun an Baustellen vorbei, wo ich früher geflüchtet wäre.
Bist du zufrieden mit deinem Leben oder was würdest du gern ändern?
Ein bisschen mehr Hundekontakt?
Zufrieden bin ich meistens. Ich würde gerne öfters mitgehen, aber ich verstehe, dass es nicht möglich ist, ohne dass alle beteiligten Stress haben. Ich würde auch gerne mehr mit anderen Hunden spielen, aber das ist schwierig. Das geht eben nur mit viel Zeit und Vorbereitung, und mit ausgewählten Hunden. Es soll ja keiner verletzt werden. Zudem muss ich mich jedesmal an den Hund gewöhnen. Also selbst wenn ich ihn kenne und mit ihm spiele, mache ich zwei Tage später wieder Theater und brauch meine Zeit, um wieder alles neu zu bewerten.
Ein souveräner Zweithund?
Ich wäre auch zufrieden, wenn ich eine souveräne Hündin an meiner Seite hätte, aber das geht aus vielen Gründen nicht. Ich koste sehr viel Geld durch meine Krankheiten. Da muss ich ja alle paar Wochen zum Augenspezialisten, und die Medis kosten auch nicht wenig. Meine Lebensgefährtin nennt mich daher auch oft ihr Goldstück. Denn sie sagt, ich bin schon vergoldet bei dem, was sie zahlen muss. Aber hey, ich bin es auf jeden Fall wert.
Zudem kann man auch nicht vorher wissen, ob der neue Hund sich nicht doch mir anschließt, wenn ich tobe, und dann gibt es hier wieder Irrsinn, wie damals bei der Doggenhündin. Meine Lebensgefährtin hätte auch keine Zeit, den neuen Hund erstmal ordentlich zu erziehen. Sie sagt immer: „Voraussetzung für einen zweiten Hund ist, dass der erste Hund funktioniert.“ Das habe ich gespeichert. Ich arbeite dran. Zu guter Letzt ist immer die Frage, wie ich reagiere, wenn ich komplett blind bin. Das kann in der Kommunikation zu Problemen führen. So ist es eben besser, Einzelprinz zu sein. Da hat sie eh mehr Zeit, sich um mich und meine Bedürfnisse zu kümmern.
Was können andere Frauchen/Herrchen von deinem Leben lernen?
Werde geduldig!
Was man von mir lernen kann, ist Ruhe. Mit Druck und Hektik komme ich nicht klar. Also muss man immer Ruhe bewahren, egal wie gestresst man ist. Meine Lebensgefährtin ist eher der ungeduldige Mensch. Aber sie hat sich schon sehr zurück genommen, weil sie bemerkt, dass es am Ende mit Ruhe doch schneller geht als mit Hektik.
Egal, was dir passiert (ist), das Leben ist schön!
Ebenso kann man von mir lernen, dass ich ein froher Hund bin, der Spaß am Leben hat. Ich muss nicht bemitleidet werden. Ich finde meinen Weg. Ich brauch Hilfe, aber ich schaffe es. Es ist eine große Arbeit, einen Hund mit Deprivationssyndrom aufzunehmen. Das Gehirn kann man nicht neu programmieren. Und man weiß, ich werde nie komplett normal. Und wo ein anderer Hund drei Wiederholungen zum Begreifen braucht, brauch ich 80. Aber ich lerne. Langsam.
Blindheit ist kein Hindernis!
Zu guter Letzt kann man von mir lernen, das auch ein (im Moment noch fast) blinder Hund Spaß haben kann. Auch ich geh gerne raus und kann über Bäume springen. Es ist eine Einschränkung, auf jeden Fall, aber eben kein Hindernis. Viele Hunde erblinden im Alter, ich eben ein paar Jahre früher. Aber ich hab Ohren und eine Nase. Damit gleiche ich es aus. Ich lerne auch jetzt schon mich mehr auf meine Ohren und meine Nase zu verlassen und meine Lebensgefährtin denkt sich immer wieder neue Sachen aus, damit ich die anderen Sinne benutze.
Ein Hund liebt bedingungslos!
Ich glaube, am meisten kann man von mir lernen, was es heißt zu lieben. Ich liebe bedingungslos. Für meine Menschen würde ich absolut alles geben. Ich bin wie ein kleiner Schatten, ich warte immer im Hintergrund und wache über alles. Ich war auch noch nie also nicht einmal aggressiv oder bösartig zu meinen Menschen. Im Gegensatz, ich bin immer sanft und ruhig. Egal was ist, selbst wenn mir die Ohren weh tun und man sie säubert.
Konnte dein Frauchen/Herrchen etwas von einem anderen Projektteilnehmer lernen?
Ich hoffe, dass sie auch etwas von anderen lernen kann, denn oftmals lebt man in seiner eigenen Welt und vergißt, dass es auch andere Möglichkeiten gibt.
Danke an Leopold und sein Frauchen. Wir freuen uns, dass auch ihr euch unseren Fragen gestellt habt!
Wenn es euch ähnlich geht, euch die Lebensgeschichte motiviert, inspiriert oder geholfen hat, schreibt uns doch wie. Wir werden eure Gedanken & Taten, die hieraus entsprungen sind, sammeln und veröffentlichen. Denn dieses Projekt soll dafür sorgen, dass wirunser Leben mit Hunden überdenken, zufriedener zu gestalten und merken, dass wir nicht allein auf der Welt mit unserer Sicht- und Lebensweise sind. Als Boni könnte es auch das Schwarz-Weiß-Denken in der Hundehalterszene aufheben. Falls du selber mit deinem Liebling teilnehmen möchtest, melde dich.