Manchmal lese ich diese Meinung (Beitragstitel) noch in Katzenforen und -diskussionen, aber größtenteils ist das, glaube ich, eine veraltete Meinung. Ich finde, dass die Meinung immer mehr veraltet zu sein scheint, persönlich auch echt gut. Denn ich glaube, jeder, der eine Katze zuhause hat, die nicht alles auseinandernimmt und überall hin pinkelt, hat seine Katze erzogen. Was ist Katzenerziehung und wieso sollten Katzen erzogen werden?
Definition Katzenerziehung
Erziehung ist ein Synonym von Prägung, Ausbildung und Benehmen. Katzen werden in ihrer Welpenzeit und auch später vom Menschen in ihrem Umfeld geprägt. Prägen kann sowohl positiv als auch negativ geschehen, weshalb auch bei Katzen auf gewaltfreie Kommunikation geachtet werden sollte. Ein Katze legt ein bestimmtes Benehmen an den Tag, das sie gelernt hat. Dieses Verhalten zeigt an, wenn man seine Katze kennt, wie sie sich fühlt und ob sie gesund oder krank ist. Das Verhalten hängt von der Prägung und der Erziehung ab. Indirekt könnte man nun das Wort Ausbildung nehmen, denn sobald eine Katze einzieht, geht sie in die „Verhaltensschule“ bei euch. Sie wird in richtigen Verhalten ausgebildet, z.B. Pinkel ins Katzenklo und nicht in die Wohnung. Eine Katze zu erziehen, passiert also mindestens nebenher, indem ihr sie mit eurem eigenen Verhalten und den Reaktionen auf das Verhalten der Katze prägt. Aber ihr erzieht sie auch, indem ihr ihr Benehmen in die Verhaltensbahnen nach euren Wünschen ausbildet. Wenn du also deine Katze einfach „ohne konkrete Erziehung“ hälst, erziehst du sie mind. durch dein Verhalten, wenn sie in deiner Gegenwart ist – das „passive Erziehen“. Aber damit sie gewünschtes Verhalten zeigt, z.B. Krallen am Kratzbaum und nicht der Tapete maniküren, musst du aktiv erziehen.
Erziehung und der Nutzen
Erziehung bietet viele Vorteile. Kann aber genauso schnell auch den Bach runtergehen. Durch die „passive“ Erziehung kannst du Verhaltensweisen bestärken, die du überhaupt nicht möchtest. Deine Katze ist schlau und sie wird ihren Vorteil ziehen, sobald sie einen sieht. Durch „aktive“ Erziehung kannst du zwar gegen unerwünschtes Verhalten gegensteuern, aber auch dort wird es schwer, wenn du den Rest des Tages durch Körpersprache oder Verhalten das Gegenteil deiner Katze zeigst.
Mit Erziehung wird dein Verhältnis zur Katze besser. Denn wenn jeder weiß, was er darf und was er zu unterlassen hat, kommt es zu Kompromissen. Es herrschen weniger Reibungspunkte und somit weniger Stress. Natürlich bringt es nichts, deiner Katze alle erwünschten Verhaltensweisen aufzudrängen, aber ihre Wünsche/ ihren Charakter dabei nicht berücksichtigen. Neben der Erziehung gibt es noch die Beziehung und die sollte nicht unter zu viel Machtinanspruchnahme leiden. Die Erziehung kann dir helfen, dass deine Katze und du einen halbwegs geregelten Tagesablauf habt. Wir vergessen jetzt schnell das morgendliche Auwecken und Drängen auf Futter – die pure Machtausübung aller Katzen *lach*. Deine Katze weiß, wo ihre Grenzen sind und wird sich wenigstens halbwegs auf die gesetzten Regeln einlassen. Durch „aktive“ und passende „passive“ Erziehung solltet ihr eine stubenreine und nichts zerstörende Katze haben.
Ich erziehe, aber meine Katze ist nicht erzogen
Wenn eure Katze sich plötzlich ändert oder etwas wie beispielsweise Stubenreinheit nicht lernen will, solltet ihr zunächst schauen, ob ihr Eurer Katze denn genügend anbietet. Eine Katze ohne Kratzmöglichkeiten wird ihre Krallen an den Möbeln oder der Tapete maniküren. Aber Katzen sind sehr eigen. Bevor man die Katze verflucht, sollte man schauen, ob denn alles passt, damit die Erziehung fruchtet. Wenn die Katze trotz toller Umgebung sich daneben benimmt, sollte man, vor allem bei Unreinheiten, beim Tierarzt vorbeischauen. Krankheiten können schnell dazu führen, dass Erziehung vergessen wird oder einfach nicht mehr eingehalten werden kann. Als letztes sollte man sehen, ob sich an der Umgebung etwas geändert hat. Stress kann Katzen – wie jeden Menschen – misslaunig machen. Misslaunige Katzen sind meist noch größere Diven als vorher *lach*. Aber nun ernsthaft: Stress bei Katzen lässt sich meist schwer rausfinden und kann auch ein Grund dafür sein, dass deine Katze auf einmal unerwünschtes Verhalten zeigt!
Tiger und Cleo – Erziehung auf Katzenweise
Eigentlich war Malous Rabaukenbande eher ein Hundeblog, der durch Tiger und Cleo zum Katzenblog ergänzt wird. Deshalb steht auch in der Zwischenüberschrift „auf Katzenweise“. Mit der Hundeerziehung ist die Katzenerziehung etwas vergleichbar, aber es als dasselbe zu bezeichnen, wäre mehr als gewagt. Denn eins habe ich von Tiger und Cleo gelernt. Katzen können erzogen werden. Sie wissen ganz genau, wo ihre gesetzten Grenzen liegen. Jetzt kommt das dicke Aber: Sie halten sich nur an die Regeln, wenn sie wirklich Lust haben oder dazu motiviert sind. Tiger ist sogar so dreist, dass er sich mit Schnurren einschleimt und sobald man ihm den Rücken zudreht, er liebend gern die Grenzen überschreitet *lach*.
Ist Katzenerziehung nun ein Märchen?
Meiner Meinung nach, kann man eine Katze erziehen. Man sollte eine Katze erziehen. Denn dann kann der Alltag stressfreier ablaufen. Aber man sollte immer dran denken: Katzen kannst du Grenzen und Regeln zeigen und anerziehen, ob sie sich wirklich immer daran halten, hängt von ihrem Charakter und ihrer Laune ab. Dafür lieben wir ja auch Katzen, oder nicht. Sie sind ihre „eigenen Besitzer“ *lach*. Wenn deine Katze aber übermäßig Regeln, auch gegen ihr Naturell, z.B. Sauberkeit, bricht, solltest du schauen, ob es ihr wirklich gut geht.
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